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Late Breaking Pix from FCB's 50th Celebration


3 Songs Bonn Review of FC 51

Detlefs Bilder vom Folk Club 51 am 3. Oktober 2014

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Nichts vergessen?

Die Viedeotechnik ist bereit

Paolo Pacifico und John Harrison: Caledonia

Begeisterte Fachleute

Svenja Jesumann und

Paolo Pacifico: San Franciscan Nights


John Hay: Herbstgewitter

John Hay und Gerd Schweizer: Heute hier, morgen dort

Laurence O'Toole: We Are All One

Gerd Schinkel: Lied über Berlin



Marili Machado - Die Stimme von Buenos Aires!



Ralf Gogo: City of New Orleans

Mario Dompke: Lied über den schönen Ort Lappenstuhl
 
 Mario Dompke und Reinhard Altenhofen: Ich hab' mein Herz in Heidelberg verloren

Mario Dompke und Janero del Rosario: Green Fields of France

Werner Krotz-Vogel: Karlsruhe



Barbara Kloep: Hoffnungslos (Parodie auf Atemlos)


Barry Roshto: Jock-a-Mo

Martin Kuenen und Thomas Bause: Lieder über Kölle

Lothar Pruete: Nutbush City Limits

Helge Kirscht: Lied über Berlin

Benedict Steilmann und John Harrison: Everywhere

Stephan Weidt und Ulrike Hund: Wind of Change


GW Spiller und

Mary Krah: Wenn der Senator erzählt

Wibowo Susetio, Hendrikus Andy Simarmata und Budi Rosadiawan: Bengawan Solo


Jock Stuart mit Claudia Huismann, John Harrison und Werner Krotz-Vogel

John Ha's Fotos of FC 51

An Englishman's Exposé of a Scottish Version of an Irish Drinkin' Ditty

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Jock Stewart
   by John Harrison

For those of you who've been to Folk Club Bonn you will probably have heard this song, and if you're a regular visitor you may even know it off by heart! Here is a version sung by Jon accompanied on an English concertina. If you click on the arrow to the right of the loud speaker you can listen to it. Jon is singing here the Irish version of this song which references the river Kildare and refers to a drink of brandy and rum. 

At Folk Club Bonn we sing the Scottish version which refers to the river Tay and the drink of choice is brandy and wine. In Irish version Jock is unequivocally taking his gun dog with him to go out shooting, whereas in the Scottish version there is a slight element of doubt as to whether Jock is taking the dog with him as a gun dog, or whether he is taking the dog with him in order to actually shoot it? Perhaps the dog has bitten somebody, or is infirm and in acute pain and has to be put down? There are so many possible interpretations of this song, which is one of the reasons why it is so fascinating.

Stewart, sometimes spelt Stuart after Mary Queen of Scots chose to spell her surname Stuart instead of Stewart in the sixteenth century. The "Stuart" spelling arose because there was no letter "w" in the French language and Mary Queen of Scots,  became Mary Stuart, following her marriage to the Dauphin of France, later King Francis II. Stewart is the original spelling and arose after members of the Breton family Dapifer, who had come to Britain in 1066 with William the Conquerer later became the High Stewards of Scotland and took their future name from this office.

I personally think that Jock Stewart was a cattle drover, as prior to refrigeration cattle had to be literally "driven" on the hoof from the highlands of Scotland to the main markets in London and the Midlands, along the wide drove roads heading southwards. This would certainly take a brave, canny, formidable and trustworthy man to complete a journey of many weeks with a high likelihood of encountering rustlers on the journey south and robbers eager to steal the money obtained for the cattle and sheep in London on the return leg of the journey.

To add a further twist to the song is the fact that Stewart is a common name in both Scotland and England so Jock Stewart is a sort of a "John Doe" type of name and being a drover would make excellent cover for a French spy to travel throughout England carrying large sums of money without raising suspicion. Futhermore the Royal Stewart tartan is the tartan of the British monarch and so can be worn by anyone.

However, towards the end of the song in calling for a round of "Brandy and wine" rather than the more customary, for a Scotsman, tipple of a "half and a half" (a dram of whisky chased with half a pint of "heavy" beer), he may have betrayed his French origins and exposed himself!


click here to get the "Folk Song a Day" rendition:

Detlefs Bericht vom Folk Club Nr. 51 am 3. Oktober

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Folk Club Bonn Nr. 51 im Oktober 2014 – Platz ist in der kleinsten Hütte
Was zunächst wie ein Unglücksfall aussah, entpuppte sich dann im Laufe des Abends doch als eine Situation nach dem Motto „Glück im Unglück“. Der Folk Club musste aus dem geräumigen Gastraum des Müllestumpe weichen, weil eine große Hochzeit ausgerichtet wurde und selbst gut 80 Folk Club Besucher dagegen nicht konkurrieren konnten – trinkt und esst Ihr vielleicht zu wenig??? Für die Zukunft ist hier ein bisschen mehr Einsatz gefragt, liebes Publikum! 

Kleiner Exkurs an dieser Stelle: Es sei daran erinnert, dass unsere Musiker nicht nur „just for fun“ spielen, also ohne jegliches Entgelt, sondern dass sie obendrein auch noch ihren Verzehr selbst bezahlen. Wenn das kein Einsatz ist. Dem Publikum ist es nicht verboten, hin und wieder mal oder auch öfter – und natürlich insbesondere bei besonders feurigen Einsätzen – mit diversen „Löschwässern“ für Brandbekämpfung bei den Akteuren zu sorgen.

Nun, der hintere Saal war zwar etwas eng für den Andrang – aber die Akustik! Manch einer der Musiker war recht angetan von der wesentlich angenehmeren Klangentfaltung im kleineren Raum. Es ist wie immer im Leben: Das eine kriegst du, das andere musst du. Wir werden mit der Unvollkommenheit leben, zwar üblicherweise einen schönen Auftrittsort im großen Gastraum des Müllestumpe zu haben, der aber leider nur eine mäßige Akustik für „alles außer Verstärker“ bietet. Und dennoch bleibt der Reiz des Folk Club als eines Ortes der Überraschungen, Entdeckungen und Glücksgefühle.

John Harrisons Schlachtruf „Ladiiiiiies and Gentlemen .....“ kam denn diesmal deutlich kerniger rüber als gewöhnlich und eröffnete einen erneuten Abend der Besonderheiten.

Das Warm up besorgte der Master wie üblich selbst mit dem immer wieder gern gehörten a capella gesungenen „Berry Fields of Blair“, dem Lied über die Beerenpflücker im schottischen Blairgowrie nordwestlich von Dundee. John schlug mit dem Eröffnungslied gleich einen großen Bogen: Er präsentierte einen Bezug zum Thema des Abends (Städtenamen), lieferte eine freundliche Referenz an die „lieben Schotten“, die kurz zuvor für den Verbleib im Vereinigten Königreich gestimmt hatten und stellte mit diesem Bezug zur Einheit seines Heimatlandes gleich auch einen Bezug zum aktuellen Tag der deutschen Einheit her, es war schließlich der 3. Oktober – wenn das nicht ein gelungener Einstieg in den Abend war. Mit dem Lied „Caledonia“, der lateinischen Bezeichnung für Schottland ging es weiter. John wurde von Paolo Pacifico zuerst auf der Mundharmonika und dann gesanglich mit äußerst einfühlsamer Stimmführung begleitet. Beim nächsten Lied stand die irische Hauptstadt Dublin im Focus: „Cockles and Mussels“ besingt die hübsche Fischverkäuferin Molly Malone. Das Publikum sang den Refrain mit, und das Aufwärmen war gelungen.
Paolo setzte den Reigen mit seiner Begleiterin Svenja Jesumann (Geige) mit dem Lied „San Franciscan Nights“, einem Klassiker aus der Flower-power Ära, fort.
Diesmal ohne Bezug zum Thema des Abends aber nicht weniger ansprechend interpretierten John Hay und Gerd Schweizer„Herbstgewitter“ und „Über den Wolken“ von Reinhard Mey sowie „Heute hier, morgen dort“ von Hannes Wader. Sie brauchten die Lieder nicht allein zu singen.

Ein Neuling im Folk Club ist Laurence O’Toole, der seine eigenen Lieder „Carnival of Madness“ (Laurence: „ein Lied über jede Stadt“) und „Birmingham“ vorstellte. Wunderbar variables Gitarrenspiel im Wechsel von Fingerpicking und geschlagenen Saiten gepaart mit schönen Tonartwechseln und kraftvoller Gesangstechnik gaben dem Auftritt etwas Besonderes.

Mittlerweile ein alter Bekannter ist Gerd Schinkelmit seiner nicht endenden Fantasie, die er in Balladen umwandelt. Sein Beitrag besang die Stadt Berlin, die dabei aber gar nicht gut wegkam. Gerd ist nun einmal ein überzeugter Rheinländer und seine Liebe gilt Köln und Bonn. 

Mit Gerd Schinkel als Promotor tourt aktuell die Argentinierin Marili Machado, genannt die Stimme von Buenos Aires, durch Deutschland. Durch Gerds Vermittlung durfte auch der Folk Club sich freuen, sie zu begrüßen. Solche Glücksfälle sind im Folk Club mittlerweile gar nicht mehr so selten, aber sie sind nach wie vor Glücksfälle. Mit argentinischem Temperament und einer Stimme, die ohne Verstärker auch deutlich größere Säle füllen kann, präsentierte sie Lieder aus ihrer südamerikanischen Heimat. „Buenos Aires“ lautete ihr erstes Lied – das Publikum war gleich aus dem Häuschen. Kraftvoll und sanft zugleich, mit ungeheurem Volumen und einer Ausdrucksstärke ohne Gleichen und mit meisterhafter Gitarrenbegleitung singt sie ihre Lieder. Zusammen mit Gerd Schinkel sang sie danach ein bekanntes Protestlied aus der Zeit der Militärherrschaft in Chile: „Todo Cambia“ (Alles wandelt sich). Gerd hatte auch die entsprechenden deutschen Zeilen dazu beigetragen – wunderbar zu zweit gesungen und gespielt. Nochmal richtig auf die stimmliche Tube drückte Marili dann bei dem Klassiker „Cucurrucucu Paloma“ von Caetano Veloso. Obwohl das Lied schon durch viele süßliche Interpretationen abgenudelt scheint, vermochte es Marili, dem traurigen Lied mit ihrer Stimme und ihrer Gitarre eine besondere Intensität zu geben. Natürlich kam sie nicht ohne Zugabe weg. „Milonga y Tango“ lautete das Lied, das die beiden bekanntesten traditionellen Musikrichtungen Argentiniens zum Thema hat. Riesenapplaus für Marili und natürlich alle guten Wünsche für viel Erfolg bei Ihrer Tournee.

Ralf Gogo, ebenfalls ein neues Gesicht im Folk Club, zeigte sich nach dem vorhergegangenen furiosen Auftritt ein wenig zerknittert und verunsichert. „Wie kann man nach diesem Auftritt hier noch singen?“ lautete seine zaghafte Frage. Aber er fasste sich ein Herz und legte los. „City of New Orleans“, das Lied über den Zug mit dem Namen der berühmten Stadt im musikalischen Süden der USA, wollte denn aber doch zunächst nicht so richtig losfahren. Ralf meisterte letztlich die Anfangsnervosität, ließ die Finger von der Gitarre und präsentierte seinen Beitrag a capella mit Bravour. Das Publikum honorierte seinen schönen Gesang und seine Tapferkeit mit tollem Applaus – das war Folk Club pur!

Weniger nervös, dafür aber dem Folk Club Publikum umso bekannter ist Mario Dompke, der ein Lied über den nicht ganz so bekannten Ort Lappenstuhl aus dem Köcher zauberte. Man glaubt es kaum, diesen Ort, scherzhaft auch „Plünnensessel“ genannt, gibt es wirklich. Der witzige Name hat mit Lappen wenig zu tun, sondern soll sich aus der Flurbezeichnung „Graf Lamprechts Richtstuhl“ entwickelt haben. Er liegt östlich von Bramsche am Mittellandkanal und spielte in Marios früherem Leben eine wichtige Rolle. Und wenn in Marios Leben etwas eine Rolle spielt, dann muss es sich gefallen lassen, in Vers- und Liedform gegossen zu werden, so auch Lappenstuhl. Das Lied über Marios schöne Kindheitserinnerungen enthält aber auch den Vers: „aus der Distanz verklären sich manche Dinge eben“. Mit Unterstützung von Reinhard Altenhofen kam dann ein etwas bekannterer Ort an die Reihe. „Ich hab’ mein Herz in Heidelberg verloren“ war auch etwas zum Mitsingen für das Publikum. Eindringlich und traurig ist das Lied „Green Fields of France“ von Eric Bogle, das Mario und Janero del Rosario zusammen sangen. Mario steuerte einige Verse in deutscher Sprache bei, die Hannes Wader in den achtziger Jahren zu diesem Lied geschrieben hatte.

Mit einem Instrumental präsentierte Werner Krotz-Vogelseinen Beitrag zum Städtenamen-Abend. „Karlsruhe“ hieß das Stück. Warum ausgerechnet die badische Residenzstadt mit dem Stück geehrt wurde, verriet er uns nicht, aber darauf kam es auch gar nicht an. Wichtig war allein Werners meisterhaftes Gitarrenspiel, das das Publikum verzauberte.

Barbara Kloep ist ebenfalls eine alte Bekannte im Folk Club, kam diesmal aber nicht mit ihrer Geige sondern mit Gitarre und Gesang zu einem wirklich witzigen selbst geschriebenen Lied. „Hoffnungslos“ lautete der Titel und war eine Parodie auf Helene Fischers unsägliches „Atemlos“. Nicht um Partymäuse geht es diesmal sondern um eher ältere Semester, die mit ihren Zipperlein zu kämpfen haben. „Hoffnungslos, einerlei, im Heim ist bald ein Plätzchen frei“ lautet der Refrain – zum Schreien komisch.

Barry Roshto hatte diesmal nur Trommelstöcke mitgebracht um sich beim a capella Gesang perkussionstechnisch zu unterstützen. „The Battle of New Orleans“ war sein Beitrag zum Thema Städtenamen und gleichzeitig eines seiner geliebten Stücke aus der Rubrik „Bildungsauftrag“. Das Lied handelt von der letzten Schlacht beim gescheiterten Versuch Englands, die jungen USA am Anfang des 19. Jahrhunderts wieder für die Krone zurück zu erobern. Die Melodie des Liedes hatte Les Humphries übrigens für seinen Hit „Mexico“ aus dem Jahre 1972 geklaut. Zusammen mit Paolo Pacifico und nur begleitet von seinem improvisierten Schlagzeug sang er „Jock-a-Mo“, ein rhythmisches Calypso-Lied aus dem Jahre 1953 aus Barrys Heimat in Louisiana.

Ja, und wenn diese zwei nicht gekommen wären, dann hätte euer Chronist die Welt nicht mehr verstanden. Ein Abend zum Thema Städtenamen und kein Lied über Köln? Das richteten dann aber Thomas Bausen und Martin Kuenen auf Gründlichste. Wie schön, dass die beiden irgendwann einmal bei einer Folk Club Tombola einen Gutschein für einen Auftritt „gewonnen“ hatten. Den hatten sie sich exakt bis zum richtigen Moment aufgespart. „Du bes Kölle“ vom kölschen Altmeister Tommy Engel löste dann auch gleich Begeisterungsstürme beim Publikum aus. Die beiden trafen mit ihren Liedern voll auf die Zwölf. „Ich war noch niemals in Köln Kalk“ von Köbes Underground kannte der Saal auswendig und entsprechend war der Mitsingeffekt. „Major Tom“ von Peter Schilling aus dem Jahre 1983 hat zwar nichts mit Köln zu tun, wurde aber ebenso begeistert vom Publikum aufgenommen. Thomas und Martin, wann kommt ihr wieder?

Keine leichte Aufgabe hatte sich Lothar Prüntervorgenommen. „Nutbush City Limits“ von Tina Turner stand auf meinem Zettel, und ich staunte nicht schlecht, als Lothar loslegte. Mit einer sensationellen Reibeisenstimme und gekonntem Gitarrenspiel rockte er los und heimste einen Riesenapplaus ein. Lothar wird hoffentlich auch nicht das letzte Mal beim Folk Club gewesen sein. Welch ein Fundus an Riesentalenten tut sich auf – es ist unglaublich!

Helge Kirscht, der vielen durch seine Veranstaltungsreihe 7Mountains Night in Königswinter und Bad Honnef bekannt ist (schaut mal auf die Homepage), steuerte auch ein Lied über Berlin bei, das als Liebeslied getarnt ist, bei dem die arme Hauptstadt ebenso wie bei Gerd Schinkel gar nicht gut wegkam. Die Abneigung der Rheinländer gegen die bösen (protestantisch-strengen) Preußen hat sich seit dem Ende des Wiener Kongresses (vor 199 Jahren!), als der Berliner König hier das Sagen bekam, offenbar nicht abgenutzt.

Benedict Steilmann und John Harrisonspielten dann das ultimative Lied für das Motto des Abends: Der Rockfetzen des Schotten (!) Jackie Leven beschäftigt sich mit so gut wie allen deutschen Städten und heißt „Everywhere“. Ein gutes Gedächtnis ist gefragt, wenn der Text quasi nur aus Städtenamen besteht. Super gespielt und gesungen von den beiden – Chapeau!

Ein besonderer Walk-in waren drei Arbeitskollegen von Janero, Wibowo Susetio, Hendrikus Andy Simarmata und Budi Rosadiawan, die zwei Lieder präsentierten: „Dream“ von den Everly Brothers und ein herrliches Schmalzlied aus Indonesien mit dem Titel „Bengawan Solo“. Die drei begeisterten mit ihren schönen Stimmen. Besonders apart war die gekonnte Klavierbegleitung. Gitarre und Ukulele rundeten die Stücke ab.

Ja, liebe Leute, der Abend war immer noch nicht zu Ende, und offenbar hatte die Enge niemanden vertrieben. Ein paar echte Appetithappen warteten noch: Gerd Spiller mit seiner tollen Bassgitarre und Mary Krah an der Harfe sangen und spielten den alten ironisch-bitterbösen Degenhardt-Song „Wenn der Senator erzählt“. Auch ein Bezug zum Thema des Abends fiel dabei ab: Das Lied spielt im bekannten Wackelsteiner Ländchen mit den Orten Wackelrode und Hohentalholzheim. Wenn das nichts ist!

Den Abschluss des Abends bildeten Stephan Weidt und Ulrike Hund zunächst mit zwei von Stephan selbst geschriebenen wunderschönen poetischen Liedern: „Als Gott die Geduld verteilte“ lenkte die bislang überwiegend heitere Stimmung in eine eher nachdenkliche Richtung. Mit klarer und prägnanter Gitarrenbegleitung besang Stephan eine Situation, in der sich ein Mensch in einer von ihm nicht herbeigesehnten Situation befindet und Mühe hat, sein Schicksal anzunehmen. Ulrike steuerte eine schöne Begleitung mit ihrer Querflöte bei. „Ein neuer Himmel, eine neue Erde“ handelt nach Stephans Erklärung vom Zustand transzendentaler Obdachlosigkeit, der für Menschen unserer Zeit, wenn sie denn überhaupt über etwas nachdenken, ziemlich typisch sei. Tolles Zusammenspiel von Stephan und Ulrike! Den Abschluss bildete der Jahrhundert-Hit „Wind of Change“ von den Scorpions, der noch einen Bezug zum Thema Städtenamen mit der Stadt Moskau enthält. Großer Applaus für die beiden, die dem Abend einen würdigen Abschluss gaben.

Aber natürlich waren damit noch nicht alle Lieder gesungen, denn Werner Krotz-Vogel und Claudia Huismann (alias Meoneo) hatten noch eine Überraschung im Gepäck, die eigentlich schon am Anfang des Abends hätte ausgepackt werden sollen. John hatte ihnen die Tour vermasselt, als er „Molly Malone“ anstimmte. Das sollte eigentlich ihr Lied sein, garniert mit witzigen, großen Bildern von Herz- und Miesmuscheln, die dem Publikum zeigen sollten, wann „Cockles“ und wann „Mussels“ anzustimmen sei. Das wurde nun mit vielstimmiger Unterstützung des Publikums nachgeholt.

Aber auch „Jock Stuart“ wartete noch, der alte Schotte mit geklauter irischer Melodie (siehe Johns Exposé unten), der im Folk Club der traditionelle Rausschmeißer ist. 

Ein Abend mit vielen positiven Überraschungen und herrlicher Musik ging zu Ende und machte Appetit auf den 7. November, für den sich schon wieder zahlreiche Musiker angemeldet haben.

FC 52 - zis all about Kazoo

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Hi Folks....

Tomorrow is all about Harps, Sax and Kazoos....

For those of Zoo who have none of Zzz.above...

Don't fret... you can DIY zit...

"All you need zis LOVE"...
and a comb...

if you bring a comb, Paulo and Mario will bring the other ingredients to make a DIY KAZOO!!!!!

http://www.ehow.com/how_6292619_make-kazoo-out-comb.html

Detlefs Bilder vom Folk Club 52 am 7. November 2014

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Harp und Kazoo

Gleich ganz viele Kazoos

Auch das sind Harps - und zwar sehr schöne!

Sax!

Der Saal ist voll

Ladiiiiiies and Gentlemen!!!!!

Paolo Pacifico zusammen mit

... Svenja Jesumann

Franziskus Chor aus Seelscheid
Chorleiter Michael Knopp



Uwe Gillert und Freunde

Vater Uwe Gillert

Freund Lye Rida

Sohn Max Gillert

"2Sunny" alias Tatjana Schwarz und Ralf Haupts



Jens und Gerald

Jutta Mensing
John Harrison, Bob Marabito und Mario Dompke
Christian Schuster zusammen mit
... Heidrun Gremse

Jenny ...
... Paolo und
... John
Hermann-Josef Wolfs Maskottchen hat sich verirrt
Hermann-Josef Wolf alias "Fliege"
Lothar Prünte alias "ELPI"
Zusammen mit Geheimwaffe Paolo
Antje ten Hoevel und Uwe Jendricke




Detlefs Bericht vom Folk Club Nr. 52 am 7. November 2014

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Folk Club Nr. 52 – Harp ist nicht gleich Harp

Dass „Harp“ sowohl Mundharmonika als auch Harfe bedeuten könnte, hatte sich Master John Harrison bei der Formulierung des Themas des Abends vielleicht denken können, aber seine Gedanken schweifen nun mal hauptsächlich um die mit dem Mund gespielte Variante. Tatsächlich waren beide Instrumente im Folk Club im November 2014 vertreten, und das war dem Zufall geschuldet, der schon so oft dem Folk Club die nötige Würze verliehen hat. Antje ten Hoevel und Uwe Jendricke tauchten unangemeldet mit ihren Harfen als Walk-ins auf, mussten sich mit dem Auftritt fast bis ans Ende eines sehr langen Abends gedulden und brannten dann ein Feuerwerk der Musikalität ab, dass das Publikum schier aus dem Häuschen war.
Aber hübsch der Reihe nach, wie Ihr es von eurem Chronisten gewohnt seid:
Der Abend begann mit dem üblichen Begrüßungs-Schlachtruf unseres Cheforganisators John Harrison, der anschließend das Publikum mit dem San Francisco Bay Blues in die Thematik des Abends einstimmte, denn es ging gleich mit den Kazoos zur Sache und das Publikum hatte sich ohrenscheinlich reichlich mit den kleinen Krachmachern eingedeckt.
Angesichts der zu erwartenden großen Zahl von Auftritten überließ unser Master schon nach einem Stück die Bühne unserem Multitalent Paolo Pacifico, der mit dem Mundharmonika-Solo „Puerta de Azul“ begeisterte. Das getragene und gefühlvolle „Angel from Montgomery“ sangen Paolo und Svenja Jesumann mit wunderbarer Stimmführung zweistimmig. Svenjas engelsgleicher Sopran wird hoffentlich noch häufiger zu hören sein.
Adam, der uns im Dezember 2012 bereits mit einem schönen Lied zu seiner sächsischen Konzertina begeistert hatte, brachte diesmal neun weitere Musiker mit, die sich als Franziskus-Choraus Neunkirchen-Seelscheid vorstellten: „Ich sage ja“ lautete der Titel ihres ersten Liedes, dessen Text von Wolfgang Borchert stammt. Einfühlsam begleitet von ihrem Chorleiter Michael Knoppging es weiter mit dem schönen Lied „Die Sonne“ mit dem Text von Ingeborg Bachmann (Nichts Schöneres unter der Sonne, als unter der Sonne zu sein). Einer wunderbar vorgetragenen Variante des Liedes „The Rose“ von Amanda McBroom folgte zum Schluss das Lied „Laughing and Walking and Singing“. Viel Applaus für den Franziskus-Chor!
Als Walk-in kamen Uwe Gillertmit seinem Sohn Max und ihrem Freund Lye Rida ins Rennen. „The Ghost of Tom Joad“ von Bruce Springsteen ist schon eine Herausforderung, die die drei mit Bravour meisterten. Gänsehautgefühl gab es dann bei „Heart of Gold“, dem unsterblichen Klassiker von Neill Young.
2Sunny sind Tatjana Schwarz und Ralf Haupts, die dem Folk Club inzwischen schon mehrfach die Ehre gegeben haben und die an diesem Tage als „Featured Artists“ extra viel Zeit erhalten hatten, um ihr wirklich mitreißendes Repertoire vorstellen zu können. Tatjana glänzt dabei mit ihrer ungeheuer lasziven und erotisierenden Altstimme, die sie in bester Jazzmanier einsetzte. Wenn sie nicht singt, dann spielt sie ihr Altsaxophon (Thema des Abends) in nicht minder professioneller Weise. Ralf singt, spielt Mundharmonika (nochmals Thema des Abends) und beherrscht die Gitarre meisterhaft. Mir gefallen besonders die Lieder, in denen beide gemeinsam singen, ihre Stimmen ergänzen sich aufs Harmonischste. „Summertime“, George Gershwins Klassiker, ist wie für die beiden gemacht. Das gilt nicht minder für die Lieder, die einst Zarah Leander sang. „Nur nicht aus Lieber weinen“ aus dem Film „Es war eine rauschende Ballnacht“ ist Tatjana wie auf den Leib geschrieben. Bei Mr Saxobeat konnte sich Tatjana am Saxophon austoben. Lye Rida von Uwe Gillert und Freunde sprang begeistert hinzu und unterstützte die beiden auf seinem Cajon.
Nach der Pause eröffnete Jutta Mensing mit einer Kostprobe aus ihrer unerschöpflichen Sammlung plattdeutscher Lieder das Programm. Das anrührende Lied „Öwer de stillen Straten“, dessen Text von Theodor Storm stammt, sang sie wie so oft a capella mit einer Selbstverständlichkeit, die gleichermaßen sprachlos macht wie begeistert.
Gerald und Jensbegannen ihr kleines Programm mit „The Siege“ des Schotten Nick Keir, der vor gut einem Jahr an Krebs gestorben war. Die Geschichte beschreibt eine Belagerung einer nicht näher genannten Stadt, bei der eines Tages ein Mädchen, das über die Verteidigungswälle späht, bemerkt, dass die Angreifer abgezogen sind. Eine Besonderheit war die in Moll transponierte Version des deutschen Volksliedes „Kein schöner Land“. Gerald und Jens waren der Meinung, dass zu viele deutsche Lieder in Dur gesetzt sind und dass die schönsten Lieder oftmals in Moll erklingen. Ihr Experiment mit dem Volkslied war nicht uninteressant. Ebenfalls in einer Molltonart erklang das eigenartige baskische Schlaflied „Lua, Lua“, bei dem dem Kind vorgesungen wird, dass der Vater die Mutter auf dem Markt verkaufe – Sitten sind das! Gerald setzte bei den Liedern auch sehr schön seine Melodica ein, die ja eine Verwandte der Mundharmonika ist. Somit gab es noch eine Variation des Themas „Harp“.
Als kleines Intermezzo sang Bob Marabito mit Unterstützung von John Harrison (Mundharmonika) und Mario Dompke (Gitarre) „Kansas City“. Das Publikum sang fleißig mit und auch die zahlreichen Kazoos kamen zum Einsatz.
Jazzig ging es weiter mit Christian Schuster (Gesang und Gitarre) und Heidrun Gremse (Tenorsaxophon). „Georgia on My Mind“, den alten Jazzstandard, interpretierten die beiden mit einer Selbstverständlichkeit die das Publikum mucksmäuschenstill werden ließ. Christian sang das gefühlvolle Lied zur eigenen wunderbar transparent gespielten Gitarrenbegleitung mit zarter Stimme und Heidrun steuerte die fast gehauchten Saxophontöne bei, die für Kribbeln und Schauer im Rücken sorgten – Ben Webster wird am Himmelspöötzche seine Freude gehabt haben. Den gleichen Wohlfühleffekt erreichte Heidrun danach mit einem Instrumental begleitet von Christians kunstvollen Gitarrenriffs. Weiter ging’s mit „My Funny Valentine“, dem berühmten Lied des unvergessenen, genialen und tragischen Chet Baker, das erneut für einen Saal sorgte, in dem man die sprichwörtliche Stecknadel fallen hören konnte – hinreißend. zum Abschluss brillierten Heidrun und Christian mit einer herrlichen Interpretation des Liedes „You Don’t Know What Love is“ von George Benson.
Etwas Besonderes sind die Lieder von John Harrisons Jugendfreund Jonathan Ole Wales Rogers, der bereits mit 27 Jahren starb. John spielt und singt sie hin und wieder. Diesmal wurde er von Tochter Jenny am Klavier und von Paolo Pacifico an der Munharmonika begleitet. „It’s getting so Very Hard” und „Didn’t I Even Want to Know You” lauteten die Titel der leicht melancholischen Lieder.
Ralf Gogo, der beim letzten Folk Club die Last der vor ihm aufgetretenen Profisängerin Marili Machado mit etwas Anlauf aber dann doch mit Bravour abgeschüttelt hatte, konnte diesmal freier aufspielen und tat es auch. A capella zu singen ist schon eine Herausforderung. Hannes Waders Lied „Kommt Freunde lasst es mich einmal sagen“ sang er wunderbar. Das Lied ist im Übrigen eine Adaption des Liedes „It’s Good to See You“ von Alan Taylor. Bei „This Land is Your Land” von Woody Guthry entwickelte sich der Saal dann zu einem mehrstimmigen Chor – Gänsehaut pur. Den Abschluss bildete „It Never Rains in Southern California“ – die Flower Power Zeit lässt grüßen.
Ein weiteres kleines Intermezzo bescherte uns der Kölner Profi-Straßenmusiker Hermann-Josef Wolf alias Fliege, der begleitet von seinem Hühner-Maskottchen ein paar witzige Gesangseinlagen vortrug „Eat Bananas in the Middle of the Ocean“ lautete die Aufforderung.
Lothar Prünte hatte bereits im Oktober Folk Club auf sich aufmerksam gemacht und steuerte diesmal zwei Lieder bei. Bei „Without Love“ von den Doobie Brothers ging die Post ab. Allzweckwaffe Paolo Pacifico sprang Lothar mit seiner Mundharmonika zur Seite und Ralf Haupts schnappte sich ein Cajon und machte den Sound komplett. Mit Lothars phänomenaler Stimme und der Unterstützung von Paolo und Ralf wurde danach „Give a Little Bit“ von Supertramp zum Knüller – dicker Applaus für die drei.
Wie am Anfang des Berichts schon angekündigt, durften nach etwas langer Wartezeit Antje ten Hoevel und Uwe Jendricke ihre Harfen in Gang setzen. „Es fiel ein Reif in der Frühlingsnacht“, das schöne, aber traurige Liebeslied, dessen Text vermutlich von Anton Wilhelm von Zuccalmaglio stammt, war wie geschaffen für die zarte doppelte Harfenbegleitung und dem schönen Gesang der beiden. Aus Russland stammt das nächste Lied, das nach Antjes Kommentar ein Geburtstagslied für alle Menschen sei, die gerade Geburtstag haben (irgendjemand hat immer gerade Geburtstag). Eine witzige Idee mit einem sehr schön anzuhörenden Ergebnis war die Spieluhr-Nummer: Antje hatte eine Spieluhr für einen Lochstreifen präpariert, der ein komplettes Lied abbildete. Zum Spieluhr-Lied gab es dann eine wunderbare Harfenbegleitung – gespannte Stille im Saal und toller Applaus für die schöne Vorführung. Das war eine gelungene Werbung für ein wunderbares Instrument. Vielleicht bekommt der Folk Club ja demnächst noch einmal eine Neuauflage des Auftritts der beiden.
Ein dickes Lob für die Geduld von Tatjana und Ralf, die ihrem Duo-Namen „2Sunny“ alle Ehre machten und mit sonnigem Gemüt und guter Laune den zweiten Teil ihres Auftritts am Ende des Abends starteten. Bei „Just the Two of Us“ von Bill Withers konnten beide ihr Können voll ausspielen. Beeindruckend war insbesondere Tatjanas tolles Saxophon-Solo. Noch einmal griff Tatjana tief in die Kiste „Sinnliche Altstimme“ und sang das Lied „Ich weiß nicht, zu wem ich gehöre“ von Friedrich Hollaender in einer Manier, an der Marlene Dietrich sicher ihre Freude gehabt hätte. Den Abschluss bildete Marius Müller-Westernhagens tolles Rock-Stück „Mit 18 – Ich will zurück auf die Straße“. Riesenapplaus für Ralf und Tatjana von einem dankbaren und glücklichen Publikum, das erneut ein proppenvolles Programm mit vielen Glanzlichtern und Überraschungen erleben durfte.
Aber natürlich war der Abend noch nicht zu Ende ohne das gemeinsam gesungene Lied von Jock Stuart, und alle Musiker, die noch im Saal waren versammelten sich noch einmal auf der Bühne zum traditionellen Rauschmeißer.
Auf Wiedersehen im Dezember 2014 zu unserem Folk Club Abend mit Simon Kempston aus Edinburgh, diesmal zusammen mit Adam Nash an der Geige.

2 Songs Bonn Gig Review of FC 53 in December 2014

Detlefs - diesmal sehr verspäteter - Bericht zum Folk Club Nr. 49 im Juni 2014

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Folk Club Nr. 49 im Juni 2014 – Musik zum Lobe des Herrn

Wenn man einen Folk Club Abend unter das Motto „Spirituals und Gospels“ stellt, darf man sich nicht wundern, dass es fromm beziehungsweise spirituell wird. Und so war es dann auch bei der 49. Ausgabe des Folk Clubs im Juni. Dass Musik mit dem Bezug zum Göttlichen begeistern kann, verwundert nicht. Ist Musik denn nicht schon von sich aus ein Ausdruck des Göttlichen auf der Erde?
Zum warm werden gab es dann aber erst mal ein paar Kostproben aus John Harrisons weltlichem Repertoire. „Rambling On My Mind“ von Altmeister Robert Johnson ist ein traditioneller Blues. John zauberte ein wunderbares Gitarrensolo hervor, für das er Szenenapplaus bekam. Bei „Silver City“ von Mance Lipscome – ebenfalls einem der alten Blues-Heroen – erhielt John Verstärkung von Paolo Pacifico, dessen Mundharmonikaspiel immer wieder begeistert. Paolo brillierte dann auch mit einem feinen Solo bei „Fare Thee Well“ (auch bekannt als Dink’s Song). Das traurige Lied einer Frau, die mit einem Kind unterm Herzen sitzen gelassen wurde und dem Mann dennoch nachtrauert, erhielt in „Inside Llewyn Davis“ ein filmisches Denkmal. John und Paolo entwickeln sich mehr und mehr zu einem kongenialen Duo.
So gut eingestimmt durfte sich das Publikum auf Jutta Brockmann freuen, die mit „Above All Else“ ein schönes Lied zum Thema des Abends beisteuerte. Das Lied ist ein religiöser Popsong von Vicky Beeching, einer emanzipationstheologischen Kirchenikone in England. Mit ihrer weichen und einfühlsamen Stimme gab sie dem melodiösen Lied eine wunderbares Gewand.
Daniel Macleod aus dem schottischen Edinburgh sang zwei selbst geschriebene Lieder. „I See You, Can You See Me” ist eine Liebeserklärung an seine Frau. Das zweite Lied „Wedding Bells and Heather" hatte Daniel für Freunde geschrieben, die nach ihrer Heirat ins weit im Nordwesten gelegene Ullapool gezogen waren. Daniels volle Tenorstimme harmonierte herrlich zur vorzüglich gespielten Gitarrenbegleitung. Daniels Lieder haben etwas leicht Melancholisches und erinnern in ihrer Art an die Musik unseres treuen Gefolgsmannes Simon Kempston, der ebenfalls in Edinburgh lebt. Es erstaunt schon, dass sich beide nicht kennen.
Zurück zum Thema des Abends ging es mit Larissa Laë, der engagierten Galeristin aus der „Kuhl“ (das ist die wahre – aber jetzt ehemalige – Bonner Altstadt am Rheinufer, im Kriege und zum Teil auch danach völlig zerstört und später ziemlich scheußlich wieder aufgebaut), die zusammen mit John Harrison, Steve Perryund Paolo Pacifico den schönen und melodischen Gospel „Bright Morning Stars Are Rising“ sang. Die vier meisterten das Lied aus den amerikanischen Appalachen mit bezaubernder Mehrstimmigkeit – ein Hochgenuss. Auch der Bluegrass-Gospel „Angel Band“ (von den Stanley Brothers) war für die Vier wie geschaffen. Der Refrain „Oh bear me away on your snow white wings“ wurde von der Gemeinde mit Inbrunst mitgesungen – Herrlich! Ebenfalls einen Bezug zum Religiösen hat das Lied „It Ain’t Necessarily so“ aus dem Musical „Porgy and Bess“ von George Gershwin. Der Gauner Sportin’ Life versucht seine Zuhörer davon zu überzeugen, dass ja doch nicht alles stimme, was in der Bibel steht. Es könnte ihm so passen! John und Paolo durften sich bei Soli austoben – Großer Applaus.
Zum Thema des Abends passte auch der immer wieder gern gehörte Werbespot, den Steve Perry in einem lokalen amerikanischen Radiosender gehört hatte und hier in schönem breiten Amerikanisch vortrug. Dabei wird der Hörerschaft eine wunderbare Familienbibel für nur 29,99 $ und als Zugabe ein von Jesus höchstselbst signiertes leuchtendes Bild angepriesen. Bestellen kann man das Wunderwerk unter dem Code B-I-B-L-E – zum Piepen! (der Text ist hier nachlesbar).
Larissa hatte aber noch ein paar Schmankerl parat. Mit ihrer schönen Stimme sang sie einige spirituelle Lieder in „fremder Sprache“. Der Text hätte auch ein Kunstgebilde ohne konkrete Bedeutung sein können, der mantraartige Gesang erzeugte eine schwebende Stimmung, mit der sie die Zuhörer verzauberte – Riesenapplaus für die Vier, aber ganz besonders für Larissa.
Ein wahres Stimmgewitter löste danach Petra Koitka („ich bin die Petra aus der Eifel“) über uns aus. Mit ihrer ungeheuer voluminösen Altstimme trug sie wunderbar melodisch und eindrucksvoll ihre selbst komponierten Lieder vor. „Time in Your Life“ „Call His Name“ und „I See the Light“ waren die Titel. Petra, die hier diesmal allein musizierte, tritt sonst zusammen mit ihren Begleitern Oliver Fregin und Ralf Neukirch als Gruppe „Acoustic Spirit“ auf.
Nach der Pause gab sich Simon Wood die Ehre, der schon im Monat davor im Folk Club zwar nicht körperlich so doch virtuell als Auslöser der Diskussion um Bonner Regelwut bei der Straßenmusik zugegen war. Der Bonner General-Anzeiger hatte in einem Artikel am 26. April 2014 das Thema über Sinn und Unsinn von speziellen Genehmigungen und Gebühren für Straßenmusiker aufgegriffen. Simon, der in Bad Godesberg lebt und dort als Straßenmusiker schon Bekanntschaft mit den sperrigen Behördenregeln gemacht hatte, war Kristallisationskern des Artikels gewesen. Der Folk Club nahm den Vorfall zum Anlass für eine Petition an die Stadtregierung, die Einschränkungen für die Straßenmusik zu überdenken. Wer sich noch in die Liste eintragen will, möge sich vertrauensvoll an John Harrison wenden.
Als Vorbild für Bonn könnte, so unsere Recherche, sogar Düsseldorf dienen.  
Jawohl, D ü s s e l d o r f !  
Dort gibt es zwar auch Regeln, die die Musiker ein wenig einschränken, aber man benötigt als Straßenmusiker keine Genehmigung, und Gebühren werden schon gar nicht verlangt. Dass Bonn sich ausgerechnet an Düsseldorf ein Vorbild nehmen sollte, müsste allen kurkölnischen Lokalpatrioten ein wahrer Stachel im Fleische sein! Aber Kölsch hin oder Altbier her, was recht ist, muss billig bleiben. Und Düsseldorf ist in dieser Hinsicht nun mal nicht so verschnarcht und provinziell borniert wie Bonn. Aber wen’s tröstet: Selbst die tolle Weltstadt London würgt gerade mit abstrusen und undurchschaubaren Regeln einschließlich hierzulande undenkbarer Eingriffe ins Privateigentum (Konfiszierung von Instrumenten zur Begleichung von Geldbußen) die Straßenmusik ab. Bei Interesse nachzulesen in der Tageszeitung „The Guardian“.
Zurück zur musikalischen Seite von Simon Wood: Der Mann ist einfach Klasse! Er motiviert junge Musiker zum Mitmachen und schleppt drei junge Freunde mit in den Folk Club, die voller Enthusiasmus Simon zu seinen überwiegend selbst geschriebenen Liedern begleiten. Den Einstieg machten die Vier aber mit „The Whole of the Moon“ von The Waterboys und zeigten dabei viel Spielfreude. Spektakulärer fand euer Chronist hingegen die von Simon selbst verfassten Lieder, die er – oh Wunder über Wunder – in deutscher Sprache textet. Das ist doch mal was. Viele unserer deutschen Musiker krampfen sich etwas auf Englisch zurecht, und das deutschsprachige Publikum versteht nur Bahnhof (vielleicht ist es ja manchmal auch besser so). Da kommt ein Held aus Liverpool daher und zeigt, dass man auch durchaus in der Muttersprache des Publikums singen darf, na ja, der Mehrheit des Publikums. Witzige und nachdenkliche Texte hat Simon auf Lager und ganz ohne erhobenen Zeigefinger – wunderbar. „Ferienprogramm“, das Lied passt gut zur Jahreszeit, ist ein gute-Laune-Lied, das uns in bester Tote Hosen-Manier einen Monat lang Sonne verspricht und uns auffordert: „Wir genießen das Ferienprogramm“. Das Lied „Das ist deine Zeit“ gibt ein wenig zum Nachdenken: Simon ist davon überzeugt, dass die Dinge, die wir nicht benötigen, von selbst von uns wegfließen. Übrig bleibt, was seinem Zweck dient. Manchmal wünschte ich, es wäre so. Simon, du solltest häufiger im Folk Club auftreten! – Dicker Applaus für die Vier, die sich vom Fleck weg einen Fanclub geschaffen haben.
Kaum zu glauben, dass er noch einige Stunden zuvor in der Fußgängerzone gesungen hatte: Daniel Cotaaus Mexiko war ein „Fundstück“ von John Harrison auf seinem Weg zum Folk Club. Irgendwie muss man den Eindruck haben, dass in Mexiko Verstärker generell überflüssig sind (siehe Folk Club im Mai). Daniels Tenorstimme, mit der er „Adios Amor“ ein mexikanisches Schmachtlied sang, gleicht einem Vulkan. Bei „Besa me mucho“ darf dann das Publikum auch wieder mitsingen. Großer Applaus für Daniel und viel Glück mit seiner Musik.
Noch einen schönen musikalischen Höhepunkt mit Bezug zum Thema des Abends bescherte uns die Endenicher Gruppe Funny Thursdays. Rio Reisers („Ton, Steine, Scherben“) Lied „Über’s Meer“ sangen sie mit schönen Stimmen und voller Inbrunst mit wunderbarer Mehrstimmigkeit. Chorleiter Jörg Schall betätigte sich als perfekter Motivator. Bei „Down by the Riverside“ glänzte der Chor mit herrlichem Bass. Zum Abschied gab es dann no jet för et Jeföhl: „In unserem Veedel” von den Bläck Fööss.
Noch einmal richtig zurück zum Thema ging’s dann bei dem letzten Duo des Abends. Miliart nennen sich die beiden jungen Männer, einer aus Litauen, der andere aus Albanien. „There’s Power in the Blood of the Lamb“ ist ein Klassiker, und auch “My Redeemer Lives” von Nicole Mullen kann sich nicht über einen Mangel an Interpreten beklagen. Das baltisch-balkanische Duo sang seine Lieder mit tollen Stimmen und schöner Gitarrenbegleitung. Den Abschluss bildete dann noch ein weiterer Klassiker aus der Country-Ecke: „Praise the Lord, I Saw the Light“. Altmeister Hank Williams muss vor Freude im Grab rotiert haben, und die Folk Club Gemeinde hing den beiden an den Lippen – Herrlich! Und wirklich, das letzte Lied sprach die Dankbarkeit und die Glücksgefühle aus, die uns jedes Mal am Ende eines Folk Club Abends mit so vielen wunderbaren musikalischen Geschenken erfüllt: Praise the Lord!
Ganz zum Schluss wurde es denn dann doch ein wenig weniger andächtig, dafür aber umso intensiver: Die Musikergemeinde scharte sich um den obligatorischen „Jock Stuart“ und gab dem Abend einen würdigen Abschluss.
Auf Wiedersehen am 5. September 2014 bei der 50. Ausgabe des Folk Club mit einem besonderen Programm. Diesmal geht es schon um 18:00 Uhr los und, es gibt zum Start der Veranstaltung einen kleinen Umzug mit Dudelsackbegleitung durch Graurheindorf zu den früheren Stätten der inzwischen über vierjährigen Folk Club Historie. Details zum Programm und zum Umzug findet Ihr in einem Beitrag weiter unten auf diesem Blog.

General Anzeiger from 7. August 2014

50 X 50

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The 50 artists appearing on the 50th Anniversary will be alloted 2 mins 36 secs each.
You may use the above timer
to practice for the evening.

Since we have so many players, we will have to be very strict about the time limit. We will be using two alternating stage areas. Each act will set up during the 2:36 performance on the opposite stage. An interval of 1 minute maximum will be allowed between presentations for applause, a bow and clearing of premises. Therefore, it would be helpful to know what you will need on stage, especially if the piano will be used, how many chairs and music stands are required. Please email us if you would, so that we can organize more efficiently.

And, do use the timer to avoid a surprise before the best part of the song!

Street Musicains' Petition

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Members of the Folk Club Bonn have recently been politically active.

John Hurd put up an online petition on his website 3 Songs Bonn regarding the draconian rules for busking in Bonn. There has been a lot of buzz on this, complete with more than one GA article,
BUT.... we desperately need more signatures.
(N.B. We are hoping to present this to the Mayor on our 50th Anniversary.)

So....
Sign the 3-Songs petition:
http://www.ipetitions.com/petition/stop-the-charge-for-street-musicians-in-bonn


John Harrison was recently "pressing the flesh" on the streets of Bonn, trying to get those autographs.

BUT WE NEED MORE!!!!!.

Here are the links to recent articles concerning this matter....

Please have a look:

Detlefs Bilder vom Folk Club Nr. 53 im Dezember 2014

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Master John eröffnet den Abend

Ein Küsschen vonn Claudia Huismann

Paolo Pacifico und John Harrison

Paolo Pacifico und Svenja Jesumann

Svenja Jesumann und Bastian


Lothar Prünte

Der findet die Musik tierisch gut

Annette Huismann

Annette Huismann und Werner Krotz-Vogel

Jörg Bohnsack und Steve Perry

Jörg, Thomas, Barbara, Steve und GeWe

Barbara Kloep

Thomas Bandholtz

GW Spiller


Simon Kempston

Adam Nash

Simon und Adam




 

Jutta Mensing, Mario Dompke und Janero del Rosario


"Folkscheuche" alias Volker Lindner und Jan Hoffmann




Krabbe & Co. alias Ute und Genia



John Hurd vom Musik-Infoportal 3SongsBonn

Barry Roshto

Interessierte Besucher

Die Hausherrin Erika Prokogschug




Get Ready!!!!!

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Tommorrow we will be celebrating the 50th meet of the FCB. We will be setting off for the parade
at 6 pm sharp!!!!!!

Emily has got the banner finished... so we are lookin' good...
L E T ' S G O ! ! ! !

And a PARTY it was!

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First impressions are already online...
Thanks to John Hurd's able reporting and watchful camera eye.
Read it here on 3 Songs Bonn
More Photos here.

Thanks John!

50 Jahre Bonner Folkclub! – Hääh?

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Mit einer liebevoll handbeschriebenen und künstlerisch gestalteten Kreidetafel begrüßte der Gastgeber des Folkclubs, das Haus Müllestumpe, die ankommenden Gäste. Mein vorsichtig geäußerter Hinweis, dass es sich doch um den 50ten Folkclub und nicht um 50 Jahre Folkclub handle brachte den Tafelmaler zwar nicht um den Verstand, stellte ihn jedoch vor die Herausforderung diese Tatsache in richtige Worte zu fassen.

Es hat geklappt, denn pünktlich um 18:00 Uhr stand eine wohlgeordnete Schlange von Musikern und Publikum bereit, um den Jubiläumsmarsch zu starten. Tatjana und Ralf trugen als große Menschen (sowohl als Musiker wie auch biologisch betrachtet) das eigens für diese Gelegenheit von Emily handgemalte Transparent; direkt gefolgt von den Galizischen Hornpipes, die mit ihrem gleichzeitig melodischen und alles durchdringenden Ton jeden Bewohner am Rande der Marschroute aus der beginnenden Feierabendruhe aufschreckten. So wurde der Zug immer wieder von winkenden, lachenden und fröhlichen Menschen gesäumt und der eine und die andere schlossen sich dem Zug auch an, um weiter der Musik zu lauschen („verfolgt“ wurde der Zug von meist sehr disziplinierten AutofahrerInnen, die im Schritttempo das Geschehen beobachteten).

Das erste Jock Stewart hörte Graurheindorf aus der Gaststätte „Zum Schützenhaus“– der Geburtsstätte des FCB (GeneralAnzeigerFeb2010). Das marschieren, singen und Kölsch trinken schwere Arbeit ist, zeigten die verschwitzten Hemden, Blusen und T-shirts nach dem ersten Kölsch – die Entlohnung der Arbeiten folgte frei nach Jock Stewartunmittelbar: „and what ere’s the cost I will pay“ sagten sich die Wirtsleute und übernahmen die Runde. Ein Ehrenplatz sei ihnen hierfür wie auch als Gründerväter und –mütter in den Gedanken aller Folkies gewiss.

Der nächste Marschabschnitt war nur kurz und so wurde das nächste Jock Stewart mit Gruppenbild im Rheindorfer Hof gesungen. In dem herrlichen Wintergarten versuchten mittlerweile ca. 35 Stimmen gegen die Pipes anzusingen, was naturgemäß den Hals austrocknen ließ. Aber die Kölsch standen bereit und diesmal nannte sich John Harrison selbst Jock Stewart und interpretierte die 6te Strophe des Liedes im Namen des Folk Clubs sehr persönlich, indem die Rechnung nicht bis zu den Konsumenten gelang.

Bald darauf wurde es ernst. Erst 30, dann noch einmal 20 Künstler nacheinander, ohne Pausen, ohne Ansagen auf zwei Bühnen zu organisieren – eine Herausforderung. Der erste Schock kam, als die Platzierungskarten und die Bühnen vertauscht wurden. Da aber jeder gute Musiker (und Folkies sind gute Musiker) improvisieren kann, war dieses Problem schnell gelöst. Die nächste Herausforderung – das Einhalten der vorgegebene 2:36 Minuten pro Lied – hatte Barry im Griff. Mit großer Uhr auf dem Laptopbildschirm könnte jeder Künstler seine Zeit überwachen, und tat er es nicht, so wurde ihm eine Erinnerung mit einem lauten Gong als Ende seines Vortrages verpasst. 

Hier alle Künstler aufzuzählen und ihren Liedern eine Kritik zu äußern, würde einen Artikel sprengen und eher ein Buch füllen; aber wer weiß, da wir ja in den Reihen der aktiven Folkies auch Schriftsteller haben… (lieber Stefan Weidt, fühle dich ruhig angesprochen einen Roman über Bonns Folkszene zu schreiben).

Die Stimmen des Publikums beschreiben den Abend als vielseitig, emotional, toll, künstlerisch und musikalisch wertvoll und unterhaltsam, der sich vor keinem 100,--€ teurem Konzert verstecken müsste.

Begonnen mit einem aus tiefster Seels entsprungenem Blues mit der Bitte an Gott dem Interpreten doch endlich einen Mercedes und einen Farbfernseher zu schenken, eröffnet John Harrison den Reigen. Janis Joplin hätte ihre Freude gehabt. Vom Blues zur galizischen Folklore – in Bonn nur ein kleiner Weg, den Eva & Manu sehr erfolgreich beschritten. Das Generationenwechsel kein Problem darstellen müssen zeigte Bob Mirabito, der sich auf einem Rollator auf die Bühne schieben ließ, sich selbst als „ich bin schon alt“ vorstellte, dann aber jugendlich aufstand und sein Lied sang. Der nächste Sprung führte zu Schubert, wobei die Forelle aus der Kehle von Ingrid mit den klappernden, Pommes beladenen Tellern des Publikums konkurrieren musste. Und sofort ging es wieder in American Folksong angehauchtes Liedgut von Winfried und Renate über. Der weitere Weg führte nach Italien, das von Paolo & Svenjabesungen wurde. Auch Theatersingspiele dienten als Vorbilder, so fand sich Mackie Messer in einer sehr eigenen Interpretation von meoneomit Lochkartenspieluhr und selbst gemalten Bildern wieder. Über eigene Kompositionen vieler Künstler, die teilweise Stilrichtungen zugeordnet werden können, teilweise eigene Stile herausbilden gelangte der Weg durch internationales Liedgut immer wieder an Lieder, die dem Publikum gut bekannt waren und sofort aufgenommen und mitgesungen wurde. Ob die Liebe zu Egon Anke zu einem musikalisch zuviel genossenen Gläschen verleitete, ob die Green Fields of France als Grabstätte des Privat Willie McBride von Janero besungen und aus dem Publikum auch mit dem deutschen Text begleitet wurden oder ob die norddeutsche Ballade „Dat du mien Leevsten büüst" in bestem Plattdeutsch mitgesungen wurde – große Zufriedenheit strahlte aus allen Gesichtern im reichlich vollen Gastraum. Leider dringen in solch emotional geladenen Stimmungen leise Töne nur schwer an das Ohr der Zuhörer – aber ein Qualitätsmaßstabes des FCB ist eben, dass –manchmal erst nach Aufforderung – zuhören und sich in die Lieder hereinversetzen für jeden wichtig ist. So hatte es Andreas Gruner zwar erst ein bisschen schwer zum Publikum durchzudringen, doch dann fesselte er mit seiner „in memorial“ Ballade für die verstorbene, langjährige Folkclub Besucherin Verena Obst doch das Publikum. 

Wie schon gesagt, es würde den Rahmen sprengen hier jeden Künstleraufzuführen und es hat auch nichts mit Highlight oder Bewertung zu tun, wenn hier Namen genannt werden – es ist eine mehr zufällige Auswahl meiner Erinnerung oder der Bezeichnungen aus dem Publikum („Der Hansjörg Schall hat sicher die schärfste Pepperonie im Hintern, so wie der mit der Musik mitgeht“). Ob John Hay, der mit seiner 10 jähigen (!) Tochter auftrat, ob Tom Kannmacher der deutsches Liedgut auf der Laute mitbrachte, ob Lothar Heinrich mit seiner swingenden Stimme oder ob Richard Limbert, extra aus Leipzig angereist – alle, alle haben den Abend zu dem gemacht was er war – ein riesen Fest der Folkies und ein Beweis, dass echte Volksmusik nicht ausstirbt, dass echte Volksmusik nicht eine Richtung ist, sondern alles, was das Volk singt – ob im Wohnzimmer, in der Schule, im Chor oder auf der Straße; ach ja, da war doch noch was. Wie wir es alle von Gerd Schinkel kennen, haben ihn die Verordnung, sich in Bonn sein Singrecht für die Straße zu erkaufen, und die aus Reihen des FCB angestoßene Street Musicains' Petition zu einem Protestlied animiert, welches er zum Gelingen des 50ten Folkclub mit Begleitung von GW Spiller vorgetragen hat.
 
Noch gar nicht erwähnt sind die rein instrumental vorgetragenen Stücke. Ganz spontan fanden sich Werner Krötz-Vogel von "meoneo" und Torsten Monnerjahn vom "Astatine" zu einem Jazzstandard (auf geliehenen Instrumenten) zusammen – die Spontaneität kam rüber, aber dass die beiden noch nie zusammen gespielt haben konnte bei diesem professionellen Vortrag niemand glauben (und doch stimmt es). Aus dem Ukelelen Medley von Vilamor-Tatay Amor erkannte das Publikum immer wieder Lieder und sang mit (soviel zu instrumentals) – Lilly Marleen wurde so auch noch Bestandteil des FCB 50.

Das große Finale bildete – wie sollte es auch anders sein – Jock Stewart. Aus ca. 150 Kehlen inbrünstig geschmettert schaffte es eine gute Grundlage für einen beschwingten Heimweg – aber nein, eins kam dann doch noch hinzu. Der Mercedes und der Farbfernseher für John waren immer noch nicht geliefert, deshalb sangen alle nochmal gemeinsam diese Bitte an den Lord of Musicians.

Um die Überschrift aufzugreifen – auch wenn ich es nicht mehr erleben werde, wünsche ich mir und allen anderen, dass der Folkclub Bonn auch seinen 50ten Jahrestag feiern wird – aber bis 2040 werden noch sehr viele Lieder auf der einen oder anderen Bühne des Folkclubs ertönen.

Marioor is it Oiram

Detlefs Bericht vom Folk Club Nr. 53 am 5. Dezember 2014

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Folk Club Nr. 53 – Simon Kempstons dritter Streich

Ab dem dritten Mal betrachtet der Rheinländer ein Ereignis als Tradition, wenn nicht sogar als Brauchtum (Achtung: Anwartschaft auf Weltkulturerbe). Simon Kempstons dritter Auftritt im Folk Club (und das jedes Mal im Dezember!) darf somit als traditionell gewertet werden. Die Gefolgsleute seiner Musik hatten sich denn auch zahlreich eingefunden. Diesmal war Simon mit seinem langjährigen Weggefährten Adam Nash erschienen, der zu Simons Gitarrenmusik die einfühlsame Begleitung lieferte.
Aber wie immer: Lasst uns von vorn beginnen!
Den Anfang machte wie gewohnt Master John Harrison, der nach adäquater Begrüßung zusammen mit Paolo Pacifico das Thema des Abends mit dem Lied „Whisky and Women“ einleitete, nach eigenem Bekunden wunderbar politisch unkorrekt („Give me strong whisky and weak women, everything will be just fine. Give me weak whisky and a strong woman You'll break this heart of mine”). John spielte auf seiner Tri Cone Resonator Gitarre und Paolo auf seiner geliebten Mundharmonika. Die beiden sind ein wirkliches Team. Damit war der Einstieg in das Thema des Abends – „Wine, Women and Whisk(e)y“ gleich geschafft.
Weniger witzig als das Einstiegslied war danach Johns Eigenkomposition „Trouble and Strife“. Der Text beschreibt die unglaublich traurige Situation im Sarajewo des Jahres 1991, als Scharfschützen von den Häusern aus wahllos Passanten abknallten. Paolo konnte hier seine wunderbare stimmliche Begabung bei der Gesangsbegleitung zeigen.
In der Folge hätte Arthur Schnitzler seine Freude gehabt, nur dass der anschließende kleine Reigen weniger erotischer als musikalischer Natur war und sich anders als bei Schnitzler der Kreis am Ende nicht schloss: Paolo (diesmal Gitarre und Gesang) setzte die Reihe zusammen mit Svenja Jesumann (Geige und Gesang) mit Bob Dylans Lied „One More Cup of Coffee for the Road“ fort. Svenja und Paolo harmonierten in den Duopassagen wunderbar.
Anschließend musste Paolo weichen und Svenja stimmte zusammen mit Bastian den einst von Lee Hazlewood und Nancy Sinatra gesungenen Klassiker „Summer Wine“ an – perfekt!
Damit war der kleine Reigen beendet und weiter ging’s mit unserem neuen Fan Lothar Prünte, der mit seiner unglaublichen Stimme „Whisky in the Jar“ anstimmte. er wählte dabei die fetzige Version von Thin Lizzy und brachte seine Stimme, die klang, als sei tatsächlich Whisky drin, perfekt zur Geltung. Das Publikum kam so langsam in Wallung und verlangte eine Zugabe, die es auch erhielt mit dem Lied „Black to Black“ der unvergessenen und unglücklichen Amy Winehouse. Eigentlich sollte es schwer fallen, ein Lied von Amy adäquat zu interpretieren, aber Lothar ist hierfür der Richtige. Mit seiner ungeheuer variablen Stimme, die auch in der Höhe klar und leicht tönt, gab er dem fantastischen Lied eine ganz eigene Prägung. Amy wird sicher am Himmelspöötzche geklatscht haben so wie das Publikum.
Zuwachs im wahrsten Sinne des Wortes gab es mit Annette, die zusammen mit Routinier Werner Krotz-Vogel im Folk Club ihr Debüt gab. Mama Claudia Huismann wird sicherlich mehr gebibbert haben als Tochter Annette, aber so sind Eltern nun mal. Mit noch etwas verhaltener aber schön geführter Stimme sang sie das vieldeutige Lied Lilac Wine von James Shelton, das von Liebeskummer handelt, der möglicherweise mit Wein erheblich erträglicher gestaltet werden kann. Mit Annettes schöner Stimme und Werners professioneller Begleitung wurde das kunstvolle Lied ein Erlebnis. Was haben wir doch für ein tolles Thema des Abends. Kaum ein Auftritt, der sich am Thema vorbeimogelt, wer will dies auch schon! Leider hatten die beiden nur das eine Stück im Gepäck. Hoffentlich gibt es eine Neuauflage.
Jörg  Bohnsack und Steve Perrysteuerten danach ihre Interpretation des Themas mit dem Lied von Ian Tyson „Navajo Rug“ bei. Hier geht es etwas deftiger zu als im zarten, zuvor vorgetragenen Lied. Passend zum Country-Stil des Stückes spielte Steve seine Viola Caipira als Slide Instrument. Besonders schön klang der zweistimmige Refrain des Liedes.
Wir bleiben bei der Country-Musik, aber die Truppe um Jörg und Steve wird deutlich aufgebohrt: Thomas Bandholtz, Barbara Kloep, GW Spillerund Paolo Pacifico sorgen für den richtigen Sound beim Lied „Cigareets, Whuskey and Wild, Wild Women“ von Tim Spencer – eindeutiger geht’s nicht mehr. Dem Dreivierteltakt sei Dank – sofort kam Schunkelatmosphäre auf – der Karneval naht! Beim Einspielen schien GW Spillers Tuba besonders den bis dahin ganz ruhig zuhörenden Airedale Terrier mächtig zu beeindrucken – Das gute Tier wollte auf einmal auch mitsingen!
Kleiner Stilwechsel: Bei „Femme Fatale“ und „Pale Blue Eyes“ von Velvet Underground lebte die Zeit der 60er Jahre wieder auf! Zum Abschluss gab’s noch ein Stück der 17 Hippies: „Marlène“. Hierbei kam Barbaras Geige besonders schön zur Geltung.
Endlich durften die lang erwarteten Gäste aus Schottland ran: Simon Kempston begrüßte die Zuhörer auf Deutsch! Die viele Zeit, die er bei seinen Tourneen in deutschsprachigen Ländern zugebracht hat, ist offenbar nicht spurlos an ihm vorüber gegangen. Simon hatte erstmals seinen langjährigen Begleiter Adam Nashmitgebracht, der mit seiner Geige Simons Liedern einen zarten und eindringlichen Rahmen gab. „To The Wilderness“, „The Underdog Soldier“, „The Bleeding Mile“, „Roland“ und “A Young Soldier in Fort George” waren die Lieder des ersten Sets. Den zweiten Teil startete Simon mit einem wunderbar transparenten Instrumental-Intro („The Flotterstone“), das ansatzlos in das Lied „The Consequences of a Kiss“ überging – eine schöne Kombination. Die Titel der weiteren Stücke lauteten „Estranged“, „Ladies’ Lookout“, „Careless Interventionist“, „The Dust and the Paint“ und „Bus to Nairn“. Großer Applaus für die beiden begnadeten Künstler, die sich schon für den Dezember 2015 angemeldet haben.
Es ist beeindruckend zu erleben, wie sich Simons Musik weiterentwickelt und von Jahr zu Jahr immer neue Facetten hinzu kommen. Auch bereits bekannte Lieder klingen immer wieder anders. Simon erfindet stets leicht abgewandelte, kunstvolle Gitarrenbegleitungen. Überdies ist Adams Geigenspiel mehr als nur eine Umrahmung der Lieder, sondern formt ein filigranes Tongewebe, das Simons ausdruckvolle Lieder perfekt ergänzt.
Nach der Pause wurde es weihnachtlich: Unterstützt von Barry, Detlef und Paolowurde „Stille Nacht, Heilige Nacht“ in drei Sprachen vorgetragen und das Publikum nahm die Aufforderung zum Mitmachen dankbar an.
Jutta Mensing, Mario Dompke und Janero del Rosario setzten das Weihnachtsthema fort und erinnerten mit einer Adaption von Mike Hardings Lied an Weihnachten 1914, als es zu dem vielzitierten weihnachtlichen, friedlichen Treffen der feindlichen Truppen zwischen den Schützengräben kam – herzergreifend.
Neulinge im Folk Club aber alles andere als Neulinge in der Musik sind Jan Hoffmann (Gesang und Gitarre) und Volker Lindner (Geige), die sich als Duo „Folkscheuche“ vorstellten. Es wurde aber niemand verscheucht und schon gar nicht der Folk. Im Gegenteil, mit ihrer fetzigen Musik machten sie Lust auf Mehr. Den Start bildete ein Instrumental, das sinnigerweise „Vogelscheuche“ hieß. „Urlaubsangst“ war der Titel des folgenden Liedes. Mit dem Lied „Wie beim allerersten Mal“ machten die beiden musikalische Anleihen bei englischer Volkstanzmusik (Jig) und leiteten am Ende über in ein Thema der Rockband East of Eden – sehr apart.
Ute (Flöte) und Genia(Gitarre) zeigten, dass auch rein instrumentale Stücke sehr einnehmend sein können. Sie spielten wunderbar melodisch alte und neue Tänze unter anderem mit französischen Wurzeln, wie den An Dro, den bretonischen Drehtanz. Eine Mazurka hingegen war eine französische Neukomposition. Den Abschluss bildete ein schottisches Stück von Andy Cutting und seiner Band Blowzabella.
Wieder ging ein Abend mit zahlreichen Überraschungen und musikalischen Glanzlichtern zuende, allerdings nicht ohne dass Musiker und Publikum den alten Rausschmeißer „Jock Stewart“ gebührend besungen hätten.
Wir freuen uns auf das sechste Jahr Folk Club Bonn.
Auf Wiedersehen im Januar 2015.

Detlefs Bilder vom Folk Club Nr. 54 im Januar 2015

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John Harrison bei der Begrüßung

Steve Perry und John Harrison - Manchester Rambler

Die Sternsinger sind da

Martin Kuenen (rechts) und Jürgen Esser

Sabine Hochstädter und Monica Baron-Kroker


Bernd Wallau

Claudia Huismann, Annette und Werner Krotz-Vogel

Lothar Prünte alias ELPI



Gerald Löhrer und Karin Schüler

Cynthia und Friends - Die neue CD "Kopfregal"

Cynthia Nickschas

Mario Hühn

Christoph Wegener

John Hurd bei der Arbeit für 3SongsBonn

Susanna, Bob Marabito und Steve Perry - Oh Suzanna

Gerd Schinkel auf dem Jakobsweg

Tatjana Schwarz und Ralf Haupts alias 2Sunny


Petra Koitka un Ralf Neukirch

Lothar Heinrich

Peter Philips

Gaby Tieboka


Jock Stewart


John und Cynthia - Mercedes Benz

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